Samstag, 18. Februar 2012

Feierzwang

Ich bin etwas unschlüssig… soll ich das blogen, soll ich es nicht?
Es ist aber ein Erkenntnis aus der Migration einer Zypresse, also passt es hier rein.

Nun Fasching. Karneval, Fassenacht, wie auch immer es genannt wird. Es geht mir auf dem Sack. Verstehe mich nicht falsch Kollege, ich habe nichts gegen verkleiden und gegen feiern schon gar nicht. Ich habe ein Problem gegen wir-geben-dem-Tag-einen-Namen-und-sind-lustig-auf-Knopfdruck.

Was soll das mit dem Saufmarathon, mit dem grenzenlosen Lallen auf der Strasse, mit der Kotzerei und der Schlägerei?

Warum muss man sich so der Maßen wegballern um Spaß zu haben und warum muß man krankhaft feiern bis der Arzt kommt nur weil es im Kalender steht?

Ein Zwang: heute ist Fasching/Weihnachtsfeier/Straßenfest also MÜSSEN wir die Sau raus lassen.

Warum nicht an einem beliebigen Samstag lustig und LOCKER sein? Warum kennen erwachsene Menschen ihre Promille-Grenzen nicht ?

Wenn das pubertierende tun habe ich (auch wenn nur begrenzt) Verständnis dafür. Aber Erwachsene???

Am schmutzigem Donnerstag sind 30 Narren in den Zug gestiegen, ich fand es lustig so viele verkleidete Menschen zu sehen, lächelte vor mich hin, auch die laute Musik hat mich nicht gestört aber dann merkte ich, dass die Schnapps und Bier gesoffen haben. Auch da habe ich nichts gegen, aber es war 7:33 MORGENS.
Ob die es bis zum Mittag geschafft haben aufrecht zu bleiben?

Ich trinke auch gerne, gerne auch ein Gläschen mehr aber ich laufe nicht wie ein Zombi auf der Straße, kotzend und schreiend.

Ich habe auch woanders auf der Welt große Straßenparties erlebt, das gehört zur Kategorie "puberTIERE" )

Und so, werde ich allmählich zur Spaßbremse. Und vielleicht auch zu alt.

In diesem Sinne und mit einem dreifach donnernden Helau

Eure Zypresse.

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Migration und ihr Hintergrund

Nach einigen Tagen in einem Integrationszentrum bis ich um einige Erkenntnisse bereichert.

Meine eigene Migrationserfahrung kann ich nur als Friede-Freude-Eierkuchen beschreiben, denn sie hatte nicht mit Verlust oder Verzweiflung zu tun.
Nichts desto trotz spüre ich einen enormen Respekt für alle Menschen die fliehen mussten um zu entkommen.

Vor allem jetzt, wo die rechte Szene in Szene gesetzt worden ist müssen wir alle eines im Kopf behalten:

Homo Sapiens war ein Migrant.

Dienstag, 29. November 2011

Bäume VS Wald

Ich habe ein Versprechen an Neuseeland gegeben, hier über meinen Fortschritt in Sachen Promotion zu schreiben.
Hmm, ich denke mir gerade Fortschritt ist vermutlich das falsche Wort. Es ist positiv konottiert, über positiven Fortschritt kann ich nicht berichten. Jedenfalls jetzt noch nicht.

7 Jahre war ich weg von der Uni, 7 Jahre land habe ich gearbeitet im Schoß meiner Confort Zone im Dienst der Money maker machine.

Und jetzt versuche ich auf höchst wissenschaftlichem Niveau zu forschen. Es ist nicht einfach. Der Prof hat vorgestern meine gesamte Gliederung verunstaltet und das traurige ist, er hat mit allem recht. Warum kann ich es nicht sehen?

Ich sehe nur Bäume: Buchen und Fichten größtenteils, hier und da mal ein Olivenbaum, aber der Wald bleibt unsichtbar.
Dazu kommt die Unsicherheit ob ich es wirklich kann, ob ich es schaffe. Je mehr ich zweifele desto weniger kann ich denken.
Ein Teufelskreis, denn beim konstruktiven Denken (von Schreiben kann noch nicht die Rede sein) verringern sich die Zweifeln.

Vielleicht sind es einfach die November Blues, oder aber auch das kalte Wasser in dem ich gesprungen bin.

Ich nehme heute einen Tag frei. Werde nicht versuchen, so zweifelverseucht wie ich bin zu denken. Ich werde triviales machen: aufräumen, waschen. Ja das werde ich.